Frauen, Meteoriten & Idealisten

Posted by Björn on 18th März 2013 in Allgemein, Life

Frauen sind für mich ein wenig wie Meteoriten. Aus der Ferne sehen sie gut aus, aber sie sind für mich außer Reichweite. Nicht weil ich nicht dahin komme, sondern weil sie nicht meine Bahn kreuzen.

Der Meteor der bei mir die Dinosaurier ausgelöscht hat, ist schon eingeschlagen. Dazwischen gab es immer wieder mal einen, der in meiner Anziehungskraft gewesen ist, und mich durchgeschüttelt hat.
Aber außer meiner Jugendliebe in der Schule, dachte ich bisher, wäre keiner eingeschlagen.

Bis gestern, als eine Bekannte sich ihre langen Haare abgeschnitten hatte und aussah wie jemand, den ich vor ein paar Jahren kennen gelernt habe. Ich habe lange Zeit versucht, sie an zu baggern, aber entweder hat sie es nicht gemerkt, oder sie hatte keine Interesse an mir.
Ich weiß es nicht.
Gern würde ich jetzt hingehen, und ihr eine Email oder eine SMS schreiben, aber ich bin mir unsicher, ob es nach den Jahren der Nichtbeachtung überhaupt angebracht ist, das zu tun.
“Hey, du! Nach all den Jahren, die wir uns nicht gesehen haben, kannst du mir sagen, ob ich einfach nicht dein typ bin oder du einfach nicht geschnallt hast, dass ich dich angebaggert habe?“
Vielleicht nicht in der Wortwahl und bestimmt nicht in dem Ton, aber der Tenor bleibt.
Für mich ist es einfach unsittlich. Ich sollte einfach meine Klappe halten und ihr Leben nicht wegen meiner Misere durcheinander bringen.
Mein Zug ist meiner Meinung nach abgefahren.
Ich kann heute nur noch auf den Krater gucken und mir Gedanken darüber machen, was mich der Meteor gelehrt hat.
Ich bin kein Mond, übersät mit Einschlägen, sondern ein Planet. Über die Zeit gibt es immer wieder mal einen Einschlag, so alle paar hundert Jahre. Und trotzdem habe ich immer noch keinen Mond und ich taumele allein durch die Weiten des Weltraums, wartend, dass irgendwann ein Meteor groß genug sein wird und in meine Umlaufbahn als stabilisierender Partner dazu kommt.
Ich bin eine Erde, wartend, dass das Leben – wie wir es heute kennen – beginnen kann.

Die Dinosaurier sind tot, es lebe der Mensch. Lass es beginnen, oh Meteor und schlage auf mich ein. Noch kenne ich dich nicht, aber dein Name soll ertönen, wenn das Leben beginnt.
Ich beobachte Tag und Nacht den Himmel, suchend, ob die Sterne günstig stehen. Wartend, ob ein Meteor in meiner Richtung unterwegs ist. Und beeile mich dann, den Rendezvouspunkt zu erreichen.

Nicht weil ich untätig bin, sondern weil es sich heutzutage einfach nicht ziemt, eine Frau einfach so anzusprechen. Ich bin doch kein Macho! Der wäre für mich ein schwarzes Loch, 10^31 kg auf ein paar Kubikkilometer, der dann alles um sich herum anzieht und verschlingt. Kann man nur durch dumme Sprüche identifizieren, die er von sich gibt.

Ich will damit nicht sagen, dass ich der Inbegriff der Tugend bin – beileibe nicht! – trotzdem bleibt für mich in der heutigen Zeit nicht sehr viel, woran ich mich orientieren kann. Vorbilder gibt es eigentlich kaum noch, nur noch irgendwelche stereotype androgyn aussehende Personen im Fernsehen, die nur ein paar Floskeln á “das tut man nicht“ vorgeben und dann in der nächsten BILD Schlagzeilen machen, was für dekadente Parties sie mit irgendwelchen Promis geben.
Vorbilder?
Das sind für die heutigen Kinder irgendwelche Rapper mit herabgelassenen Hosen, die abgedroschene Sprüche über Frauen machen, während ebenjene vorzugsweise Blondinen sind, mit offenem Dekolleté für einen freien Blick auf deren zwei Überzeugungsargumente.
Da bleiben Philantropen wie Bruce Wayne (aka Batman, Dc Comics) oder Tony Stark (aka Iron Man, Marvel) oder Charles Xavier (X-Men, Marvel) nur Randfiguren in einer feindlichen kapitalistischen Welt, wo Banker die Schurken sind und unsere Zukunft verspielen, so wie unsere Politiker unsere Arbeit entwerten und uns als arme Schlucker zurück lassen.

Gerade in dieser Zeit der Not sollten wir uns der alten Werte wieder bewusst werden und uns gegen diesen Staat und dessen fetten Politiker auflehnen und denen zeigen, wo der Hammer hängt. So wie in Island. Dann wird erst mal Stuttgart 21, Berliner Flughafen und die Elbphilharmonie auf Eis gelegt und der Staatshaushalt saniert. Zusammen mit unserem ungerechtem Sozialsystem, wo Leute nicht an Vollzeitstellen vermittelt werden sondern in die Arme der Zeitarbeit, die selbst an UNSERER Arbeit noch verdienen…!

Es wird Zeit, dass sich Deutschland erhebt, wir sind alle betroffen früher oder später. Und erst wenn der letzte Mittelständler zum Millionär oder in die Armut getrieben wird, gibt es niemanden mehr, der weder die Rente noch die Arbeitslosen bezahlt.

Und trotzdem sind da noch Personen wie ich, seltsam und für die heutige Zeit ein Anachronismus, die trotz der vielen Rückschläge, trotz der Hegemonie und Dekadenz der Politiker, trotz der Idioten auf der Straße und des dummen Fernsehens, trotz der Ellbogengesellschaft und der dargebotenen Ignoranz an Rückgrat, immer noch an die Qualitäten eines Menschen glauben.
Diejenigen, für die Geld eine untergeordnete Rolle spielt und eine Partnerin haben wollen, die entsprechend auch so denkt.
Das können auch Datingportale nicht berechnen: Menschlichkeit.

Schönheit kommt nicht von außen, das sind Blender.
Schönheit kommt von innen, das ist Menschlichkeit, das macht einen Menschen aus.

Die Idee ist es, die uns kreiert hat, die Idee ist es, welche uns zerstört. Ein Idealist bewahrt die Menschlichkeit, und ist damit der Inbegriff eines Helden. Er ist die gesellschaftliche Kritik an jeden Menschen, zurück zu finden zu Respekt und kritischem Denken. Der Idealist ist derjenige, der trotz seiner wissentlichen Unzulänglichkeit sich gegen die korrupten Ideen zur Wehr setzt und auf seinem Standpunkt bleibt.
Der keine Angst hat, sich gegen eine größere Macht zu stellen – nicht weil er irgendein Recht auf seiner Seite hat, sondern weil die Idee, die er vertritt, eine größere Rolle spielt.
Es ist keine Revolution, die er anstachelt, sondern die Rückkehr zur Menschlichkeit. Zu Respekt miteinander. Zu Qualität im Leben. Wir brauchen kein Big Brother und auch kein Dschungelcamp, um zu wissen, dass Leben anders ist.
Wir brauchen keine Smartphones, und die davor hockenden Zombies, die lieber vor Angst der Zurückweisung Nachrichten schicken, anstatt sich von Angesicht zu Angesicht streiten.

Was will ich nun mit dem unsäglich langen Text sagen, wenn ihr bis hierhin gelesen habt und nicht mit einem tl;dr schon abgeschaltet habt und nun noch wie üblich einfach Eure Meinung kundtut, egal was meine Prämisse ist?

Das Leben ist kurz.
Kämpft, denn später kommt ihr nicht mehr dazu.
Und Liebe hat heute keinen Platz mehr neben dem Geld.

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